Gedenkveranstaltung an der Gertrud-Bäumer Realschule: Gemeinsames Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit und für Demokratie


Gelsenkirchen, 29.01.2024 

Am heutigen Tag versammelten sich Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs der Gertrud-Bäumer Realschule gemeinsam mit hochrangigen Gästen zu einer bewegenden Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus.

 

 

Unter den Anwesenden befanden sich der stellvertretende Schulleiter Herr Jürgen Much, die 2. Konrektorin Frau Simone Klich-Otto, die 1. Bürgermeisterin Frau Martina Rudowitz, die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen Frau Neuwald -Tasbach, die neue Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frau Slava Pasku, die Regionalkoordinatorin für "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" Frau Birgit Klein sowie der Schirmherr der Gertrud-Bäumer Realschule Herr Propst Markus Pottbäcker.

 

Die Gedenkveranstaltung bezog sich auf den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz/Birkenau durch die Rote Armee am 27. Januar 1945. Die Schülerinnen und Schüler sowie die bekannten Gäste versammelten sich, um gemeinsam ein Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit und für die Stärkung der Demokratie zu setzen.

       

In seiner einführenden Rede betonte Herr Much die aktuelle Bedeutung politischer und historischer Bildungsarbeit angesichts aufkeimender antisemitischer und rassistischer Ressentiments. Er dankte der Geschichtswerkstatt für die Organisation der Veranstaltung, die einen wichtigen Beitrag zur politischen und historischen Bildung der Schulgemeinschaft leiste. Unter dem Leitbild "miteinander leben, voneinander lernen, füreinander da sein" appellierte er an alle Anwesenden, dass sich die Geschichte nicht wiederholen dürfe.

        

Die 1. Bürgermeisterin Frau Rudowitz unterstrich in ihrer Ansprache die Wichtigkeit, sich aktiv für die Demokratie stark zu machen. Die Gedenkveranstaltung sei ein gemeinsames Zeichen der Schülerinnen und Schüler für Menschenrechte und die Demokratie. Alle Rednerinnen und Redner waren sich einig: Es ist notwendig aufzustehen und Verantwortung zu übernehmen, die grausamen Taten der Vergangenheit dürfen nicht vergessen werden.)

        

Frau Neuwald -Tasbach, Tochter eines Holocaust-Überlebenden, betonte die Bedeutung der Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse. Sie erzählt regelmäßig den Jugendlichen von den Erlebnissen ihres Vaters während des Nationalsozialismus und trägt als Erinnerungspatin seine Geschichte in die Schulen. Angesichts des aktuellen Anstiegs von Fremdenfeindlichkeit und Demokratiefeindlichkeit betonte sie, wie wichtig es sei, dass sich die Mehrheit der Gesellschaft dagegen erhebt. Die gemeinsame Gedenkveranstaltung mit den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs zeige, dass sie nicht alleine im Kampf gegen Vorurteile und Hass steht.

       

Herr Pottbäcker stellte dar, dass Ausgrenzung schon im Kleinen und bei der Sprache beginnt. Wir müssen unsere Stimme erheben, damit sich antidemokratische Strömungen nicht festigen können. 

Frau Klein unterstrich die Notwendigkeit in allen Situationen des Alltags Stellung zu beziehen. Sie lobte die Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement und betonte die Bedeutung der intensiven Zusammenarbeit mit der GBS.

 

Die Gedenkveranstaltung an der Gertrud-Bäumer Realschule bleibt somit nicht nur ein Moment des Gedenkens, sondern wird zu einem klaren Aufruf, sich aktiv gegen jede Form von Diskriminierung, Hass und Menschenfeindlichkeit zu engagieren. Es ist eine Aufforderung zur Solidarität und zum Einsatz für eine offene, tolerante Gesellschaft. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung gingen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam zum Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Gelsenkirchener Stadtgarten.

(Ö. Duranöz; 01/2024)