Gertrud Bäumer


geb. am 12.09.1873

gest. am 25.03.1954

 

Ihren Namen kennt (selbstverständlich) jeder, der mit unserer Schule zu tun hat. Doch kaum jemand weiß etwas über das Leben und Werk der Frau, deren Namen unsere Schule trägt.

 

Die Schriftstellerin und Pädagogin Gertrud Bäumer kam am 12. September 1873 als Tochter eines Schulrates zur Welt, sie war das Älteste von drei im Jahrestabstand geborenen Kindern.

Als 17/18-jährige bestand sie in Halberstadt das Lehrerinnen-Examen und trat 1892 in Kamen (Westfalen) ihre erste Lehrerinnenstelle an.

Gertrud Bäumer widmete sich früh der Frauen- und Bildungspolitik. Als eine der führenden Vertreterinnen der deutschen Frauenbewegung um die Jahrhundertwende wirkte sie im Jahre 1906 an der Reform der Mädchen- und Frauenbewegung in Preußen mit.

 

1919 bis 1933 war sie als Abgeordnete für die demokratische Partei im Reichstag, ab 1920 Ministarialrätin im Reichsinnenministerium. In dieser Zeit vertrat sie vorübergehend das Deutsche Reich als Delegierte für Jugendpolitik beim Völkerbund (Vorläufer der UNO). Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Gertrud Bäumer ihre öffentlichen Ämter räumen. Sie siedelte nach Schlesien über, widmete sich nun der Schriftstellerei und schrieb viele sozial- und kulturpolitische Werke.

 

Die Frauen, deren Lebensspur sie verfolgte, waren demokratische Personen, großangelegte Naturen in Tun und Leiden, dem eigenen Gesetz unterworfen. Zum Ende des 2.Weltkrieges musste Gertrud Bäumer Schlesien wieder verlassen. Sie fand 1945 in Bamberg und später in Godesberg eine neue Heimat. Bis zur ihrer schweren Erkrankung im Jahr 1953 war sie viel auf Vortragsreisen unterwegs. Am 25. März 1954 starb Gertrud Bäumer in Bethel bei Bielefeld.

 

Frau Doktor Gertrud Bäumer hat in ihrer Laufbahn unter anderem als Schriftstellerin bedeutende Werke geschrieben, vor allem für die Rechte der Frauen hat sie ihre Werke zu Papier gebracht. Ihr berühmtestes Werk war ihre Autobiographie "Im Licht der Erinnerung", die sie 1953 geschrieben hat - dies war auch ihr letztes Werk.